Gleich vorweg, es gibt keine Sparvariante, die man als Königsweg bezeichnen kann. Aber ich gehe davon aus, dass die Gedanken rund um die persönlichen oder familiären Finanzen bei den meisten Menschen allgegenwärtig sind. Und manche Menschen lassen uns an ihren Sparmodellen teilhaben, da sie darüber berichten.
So landete ich durch einen Kommentar auf Facebook bei einer Dame, die ihr Sparmodell auf ihrem Blog vorstellte. Sie ist der Meinung, dass ein Paar mindestens sechs verschiedene Konten benötigen würde. Allein drei davon würden für Sparanlagen - langfristige Sparziele, kurzfristige Sparziele und Spenden - genutzt. Auf jedes dieser drei Konten sollten monatlich 10 Prozent des Nettogehaltes eingehen. Was erst mal nicht viel klingt, solange man keine konkreten Zahlen dazu benutzt. Doch mit Zahlen sieht das schon anders aus.
Nehmen wir einen normalen Verdienst eines Arbeitnehmers aus meinem Umfeld für eine Beispielrechnung. Ja, ich lebe im Osten und deswegen nehme ich auch reale Zahlen und keine aus diversen Statistiken, die am Ende dem Leser nichts nutzen. Also rechnen wir mit einem Nettoverdienst von rund 1.500 Euro. Bei den drei Konten mit je 10 Prozent müssten wir also 450 Euro abziehen. Bleiben noch 1.050 Euro. Davon zahlt unser Beispiel, je nach Region, 400 Euro Miete inklusive Mietnebenkosten. Da man auch zum Job kommen muss, gibt es noch ein Fahrzeug und diverse Versicherungen. Wir kommen da auf rund 200 Euro inklusive Tanken. Damit haben wir noch 450 Euro zur Verfügung. Wurde jetzt das Fahrzeug finanziert oder ist Unterhalt für ein Kind zu zahlen, dann wird das restliche Monatsbudget noch geringer. Im Fall einer Unterhaltszahlung sind es etwa 150 Euro die unser Beispielsparer noch zum leben hat. Man sieht also, dass die Variante mit den 10 Prozent nur bedingt machbar ist. Wobei man vielleicht die 150 Euro für Spenden weglassen kann. In der eigenen Region werden sich genug Vereine finden, die auch gerne die Zeit unseres Sparers annehmen, wenn er vor Ort direkt hilft. Insgesamt haben wir aber Ausgaben von 600 Euro. Und wenn man da noch GEZ und Telekommunikation dazurechnet, sind wir schon bei 700 Euro.
Doch irgendwie sollte man sich schon ein finanzielles Polster schaffen. Und mancher Leser denkt jetzt vielleicht, dass ja ein Partner vorhanden ist, der auch ein Einkommen hat. Nur damit erhöht sich auch die Sparrate bei dieser Prozentrechnung. Andere Ausgaben werden auch höher. Größere Wohnung, eventuell zwei Fahrzeuge, höhere Versicherungsbeiträge und so weiter.
Also sollte man über einen anderen Weg nachdenken. Eine weitere Variante wäre eine feste Summe, die auch machbar ist, wenn das Einkommen geringer wird. Sei es durch Krankheit oder weil man seinen Job verloren hat. Beim Krankengeld bekommt unser Sparer maximal 90 Prozent vom Netto, also höchstens 1.350 Euro. Im Falle der Arbeitslosigkeit sind es 60 Prozent und somit 900 Euro. Unterhaltspflichtige Kinder habe ich vernachlässigt, aber diese würden nur beim Arbeitslosengeld etwas mehr bringen. Abzüglich der oben genannten 700 Euro festen Ausgaben bleiben im schlechtesten Fall noch 200 im Monat zum leben. Und damit geht das Prozentsparen nicht mehr auf, weil man nur noch 20 Euro für Lebensmittel übrig hätte.
Würde man nun mit festen Beträgen sparen, so müssten diese eventuell den Zeiten mit geringerem Einkommen angepasst werden. Spart man dabei ohne Verträge, so ist das durchaus machbar und man könnte in dieser Zeit die Sparraten auch komplett aussetzen. Hat man aber mit der Bank einen Sparplan, ist es oft von der Kulanz des Geldinstitutes abhängig, ob die Sparraten ohne Kündigung des Vertrages geändert werden können. Oder man wählt seine Sparrate so niedrig, dass man sie in jedem Fall noch leisten kann.
Da Sie nun viele Zahlen bekommen haben und vielleicht auch mit Ihren eigenen Einkommen vergleichen wollen, belasse ich es bei diesen beiden Sparvarianten. Weitere Gedanken zum Thema Geld und Sparvarianten wird es in naher Zukunft hier zu lesen geben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen