Samstag, 25. November 2017

Plauener Weihnachtsmarkt - Wo Traditionen und Moderne harmonieren

Bildrechte: Lars Gruber, Plauen
Der Weihnachtsmarkt im vogtländischen Plauen kann auf eine fast 300-jährige Tradtion zurückblicken. Neben dem Erhalt der Traditionen und Überlieferungen harmoniert der weihnachtliche Markt in der Vogtland-Metropole auch mit der Moderne. Neben dem Weihnachtsmarkt findet man viele Angebote in der Stadt, die zu einem längeren Aufenthalt in der Vorweihnachtszeit einladen. Doch der weihnachtliche Markt mit seiner Geschichte und dem alten Rathaus im Hintergrund soll in diesem Artikel im Vordergrund stehen.

Traditionell wird der Plauener Weihnachtsmarkt am Dienstag vor dem 1. Advent eröffnet. Die Kinder der Stadt und natürlich auch die Gäste treffen sich um 17.45 Uhr am Besucherbergwerk "Ewiges Leben" zum Lichtlumzug. Start ist am sogenannten Mundloch in der Reichsstraße. Der Bergknappenverein hat diesen Umzug ins Leben gerufen und führt die Teilnehmer 400 Meter unter der Stadt durch das früherer Alaunbergwerk. Von dort aus werden das Christkind aus der Partnerstadt Steyr, die Wattefrau, der Weihnachtsmann und das Bornkinnel auf den Altmarkt begleitet, um das Weihnachtslicht dorthin zu bringen. Um 18.30 Uhr erfolgt die Eröffnung des Weihnachtsmarktes, der bis zum 4. Advent für die Besucher täglich geöffnet hat.

Mehr als 60 weihnachtlich geschmückte Stände laden zum verweilen ein. Doch damit nicht genug, denn es wird ein reichhaltiges Programm in der Vorweihnachtszeit geboten. So kann man täglich um 16 Uhr auf der Bühne am Rathaus Plauener Kindereinrichtungen und Vereine und Musiker aus der Region bewundern. Auch im Vogtlandmuseum gibt es in jedem Jahr eine weihnachtliche Sonderausstellung rund um das Thema Weihnachten.

Doch neben den traditionellen Elementen auf dem Plauener Weihnachtsmarkt, findet man auch moderne Highlights. So unter anderem der Wettbewerb, den die Besucher entscheiden, über den schönsten Verkaufsstand. Auch das Kochen von Polizei und Feuerwehr zugunsten gemeinnütziger Vereine ist eine Erfindung der Neuzeit.

Geschichtliches aus der Plauener Weihnachtszeit


In Plauen hat nicht immer der Weihnachtsmann die Geschenke gebracht. Noch unsere Großeltern bekamen die Geschenke vom Bornkinnel. Leider gibt es zu diesem Gabenbringer nur wenige Überlieferungen. Aber eine Ähnlichkeit zum Christkind ist erkennbar, denn das Bornkinnel wurde als weißgekleidete, engelähnliche Figur beschrieben. Auch eine goldene Krone trug es im Haar. Heute kann man eine geschnitzte Christkindfigur im Museum anschauen. Diese wurde vermutlich um 1520 in Zwickau gearbeitet und war nachweislich ab dem 17. Jahrhundert in der Johanniskirche in einer Weihnachtskrippe aufgestellt.

Die Anfänge des heutigen Plauener Weihnachtsmarktes stammen aus dem Jahr 1714. Da genehmigte Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz einen sechsten Jahrmarkt. Der Rat der Plauener Bürgerschaft hatte den Herzog um diese Erlaubnis ersucht. Festgelegt wurde der Mittwoch nach dem 3. Advent. Ab 1729 taucht die Bezeichnung "Weynachts-Marckt" in den Chroniken auf. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieser Markt auf mehrere Tage erweitert. So durfte dann vom 22. Dezember bis Heiligabend der Handel betrieben werden. Bereits 1930 wurde in der Marktordnung festgelegt, dass der Weihnachtsmarkt am zweiten Samstag vor dem Heiligabend beginnen darf. Nachdem der Altmarkt 1949 von den Trümmern des zweiten Weltkrieges befreit war, wurde dort auch wieder der Weihnachtsmarkt abgehalten. Zwischen 1977 und 1981 wurden auch einige andere Standorte für den Weihnachtsmarkt getestet. Am Ende kehrte der besinnliche Markt wieder auf den Altmarkt zurück.

Besonderheiten rund um den Plauener Weihnachtsmarkt

Jedes Jahr auch das Christkindl Postamt seine Filiale in Plauen. In diesem Jahr ist diese Poststelle allerdings nicht direkt auf dem Weihnachtsmarkt. Bis Anfang Dezember können Postkarten und Briefe im Vogtlandmuseum - wo sich auch ein Besuch lohnt - in der Nobelstraße abgegeben werden. Entweder bestückt man die Post selbst mit dem entsprechenden Porto oder gibt seine Adresse mit 2,50 Euro ab. Dann ist es gesichert, dass man bis zum Heiligabend Post vom Christkind mit dem Sonderstempel bekommt.
Täglich ab 16 Uhr ist auch der Weihnachtsmarkt im bunten Treiben zu finden. Jeden Dienstag und Donnerstag kann man sich mit dem Geschenkebringer auch zwischen 16.30 und 17.30 Uhr photographieren lassen. Auch am Mittwoch gibt es etwas Besonderes in Plauen. Da kommt um 18 Uhr der Sandmann zu Besuch. Am 30. November zwischen 10 und 13 Uhr hat auch die Weihnachtsmann-Werkstatt im Besucherbergwerk geöffnet. An den ersten drei Adventswochenenden, sowie am 21. Dezember fährt am Nachmittag die Bier-Elekrische durch Plauen. Hierfür sind Vorbestellungen bei der Plauener Straßenbahn notwendig.

Öffnungszeiten und Parkplätze

Der Plauener Weihnachtsmarkt hat Montag bis Donnerstag von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Am Freitag und Samstag kann man bis 21 Uhr verweilen und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Parkplätze gibt es in der Innenstadt mit wenigen Gehminuten. Neben drei Parkhäusern in der Innenstadt, steht der Neustadtplatz auch zur Verfügung. Für weitere Informationen steht die Seite der Stadt Plauen zur Verfügung.

Montag, 20. November 2017

Wie pflegt man eine Grünlilie?

Grünlilie, Bildrechte: Sabine Wolfram, Plauen
Die Grünlilie (Chlorophytum comosum) in ihren verschiedenen Zuchformen ist eine einfach zu pflegende Zimmerpflanze. Gern wird sie auch in Büroräumen verwendet und da sie auch längere Trockenphasen nicht übel nimmt.

Die Grünlilie - hauptsächlich als zweifarbige Zuchtvariante in den Wohnzimmern zu Hause - gehört zu den Agavenpflanzen. Ursprünglich ist sie in Südafrika beheimatet, schaffte aber den Einzug um 1900 in die europäischen Wohnzimmer, wo sie selbst in dunkleren Ecken noch gut gedeiht. Da auch die Vermehrung einfach ist, sind Nachzuchten selbst für Leute ohne den berühmten grünen Daumen möglich.

Standort


Von vollsonnig bis schattig verträgt die Grünlilie jeden Standort. Im Winter kann darf sie auch etwas kühler stehen. Allerdings benötigt aber nicht unbedingt diese kühlere Ruhephase. Sie verträgt auch trockene Heizungsluft. Gerne wird die Grünlilie auch als Ampelpflanze gepflegt, wo sie direkt im Fenster hängt. Den Sommer kann diese Pflanze auch im Freien verbringen, wobei hier ein eher halbschattiger Platz von Vorteil ist.

Aussehen einer Grünlilie

Es gibt verschiedene Varianten dieser Pflanzen. Am bekanntesten ist sicherlich die Zuchtform mit den weißen Streifen. Dabei ist der mittlere Streifen wesentlich breiter, als die anderen. Auch die Wildform ist im Fachhandel zu bekommen. Diese ist komplett Grün und zeigt keine zweite Farbe. Die zweifarbige Zuchtform gibt es noch in einer Variante, wo die Blätter gekräuselt sind. Die Blätter sind im Normalfall bis zu 70 Zentimeter lang und zeigen auch bei neueren Sorten eine gelbliche Färbung neben dem grünen Ton.

Pflege im Zimmer


Die Grünlilie verträgt viele verschiedene Einflüsse. Selbst längere Trockenheit übersteht sie dank ihrer Wurzeln, welche Wasser speichern können. Sollte die Pflanze einmal längere Zeit ohne Gießen gestanden haben, so ist ein Tauchbad die schnellste Variante, damit die Wurzeln wieder genügend Wasser aufnehmen können. Ansonsten reicht ein ausgiebiges Gießen einmal pro Woche, wenn es nicht zu heiß ist. Allerdings verträgt die Grünlilie keine Staunässe, welche Fäulnis begünstigt. Im Sommer und vor allem bei vollsonnigen Plätzen sollte mindestens zweimal pro Woche gegossen werden. Ein Besprühen der Grünlilie mit Wasser dankt die Pflanze besonders im Sommer, wenn es sehr heiß ist. Allerdings sollte man sich selbst dann keine Gedanken um trockene Blattspitzen machen, welche selbst bei bester Pflege auftreten.

Umtopfen einer Grünlilie

Wenn die fleischigen Wurzeln oben aus der Erde schauen oder schon unten aus dem Topf wachsen, dann ist es Zeit die Pflanze umzutopfen. Das verträgt die Grünlilie zu jeder Jahreszeit, so dass man dies nicht nur auf das Frühjahr beschränken muss. Beim Umtopfen selbst wird die alte Erde entfernt und man darf natürlich auch die Wurzeln einkürzen. Selbst die dicken, wasserspeichernden Wurzeln dürfen um ein Drittel entfernt werden. Um in Zukunft Staunässe beim Gießen zu vermeiden, sollte in den neuen Topf eine Drainage eingebracht werden. Diese kann aus Kieselsteinen oder Scherben von alten Tontöpfen bestehen. Darauf kommt handelsübliche Blumenerde, bis die Drainage bedeckt ist. Nun kann die Pflanze eingebracht werden um danach noch mit Blumenerde aufzufüllen. Ordentlich angießen und am nächsten Tag nochmals Blumenerde nachfüllen, da diese sich durch das Angießen gesetzt hat.

Vermehrung

Auch wenn die Grünlilie blüht und dabei sehr kleine, sternenförmige weiße Blüten entwickeln, wird sie selten über Samen neu gezogen. Diese Blüten findet man an den langen Strängen, wo dann auch die Kindel wachsen. Die Kindel sind schon kleine Grünlilien. Um eigene Pflanzen daraus zu ziehen muss man sie nur von der Mutterpflanze abtrennen, in Wasser stellen und nach der Wurzelbildung in Erde pflanzen. Man kann aber auch direkt die Kindel in Erde setzen und erst von der Mutterpflanze abtrennen, wenn sie selbst ein reges Wachstum zeigen.

Probleme und Krankheiten
Ab und an wird auch mal ein Blatt vertrocknen und auch die trockenen Blattspitzen sind ein normaler Zustand bei der Grünlilie. Doch wenn die Blätter vermehrt vertrocknen oder einfach nur abknicken, ist das ein deutliches Zeichen, das die Pflanze zu wenig Wasser bekommt. Wie oben beschrieben, hilft dann nur ein Tauchbad, wo die Pflanze mit Topf komplett im Wasser steht. Sobald keine Luftbläschen mehr aufsteigen, kann man die Grünlilie wieder aus dem Wasser nehmen.
Verliert die zweifarbige Zuchtform ihre hellen Streifen, dann steht die Grünlilie eindeutig zu dunkel. Trotz dass die Pflanze auch mit schattigen Standorten auskommt, kann es durchaus zu dunkel für sie werden. Sollte Ihnen das passieren, dann einfach nur einen neuen Platz suchen, wo mehr Licht ist. Ansonsten sollte man seine Grünlilie regelmäßig auf Schildläuse kontrollieren.

Grünlilie als Schadstoffvernichter

Seit langem ist bekannt, das die Grünlilie auch Schadstoffe vernichten kann. Es geht dabei um Formaldehyd in der Luft. Dieses nimmt die Grünlilie auf und säubert damit das Wohnklima. Aus diesem Grund wird auch jeder Pflanzenfreund eine Grünlilie pflegen und selbst im Büros ist sie deswegen immer willkommen.


Samstag, 11. November 2017

Fasching im Vogtland vom Rathaussturm bis zum Elstertanzspektakel

Der Fasching beginnt im Vogtland auch am 11.11. und um 11.11 Uhr. Dabei wird das Rathaus in Plauen gleich von mehreren Karnevalsvereinen gestürmt. Der Oberbürgermeister gibt symbolisch den Schlüssel ab und dazu eine Stadtkasse die nur mit Bonbons gefüllt ist. Doch die tolle Jahreszeit hat im Vogtland mehr zu bieten, als die Erstürmung des Plauener Rathauses. Viele Vereine in und um Plauen zeigen ihre Programme, nehmen am Faschingsumzug teil oder stellen ihr Männerballett einer kritischen Jury zum Elstertanzspektakel vor.

Rathaussturm zum Auftakt der 5. Jahreszeit

Jedes Jahr am 11.11. um 11.11 Uhr wird das Plauener Rathaus, wie auch in anderen Orten Deutschlands, von den Karnevalisten gestürmt. Der Verein Vogtländischer Carnevalisten (VVC) moderiert den kleinen Umzug über die Bahnhofstraße, den Tunnel bis hin zum Rathaus mit einer Runde über den Altmarkt. Danach wird der Countdown gezählt, bevor die teilnehmenden Vereine und die Schaulustigen sich zum großen Rathaussaal begeben. Dort muss der Oberbürgermeister, Ralf Oberdorfer, den Schlüssel und die Stadtkasse übergeben. Schwer fiel ihm das bisher nie, weiß er doch, dass am Aschermittwoch alles wieder vorbei ist und er seine Ämter wieder bekommt.

Doch bis dahin gibt es in Plauen und seinen umliegenden Orten sehr viele Veranstaltungen mit tollen Programmen. Ob der Dorf Carneval Club von Weischlitz, der Wemaer Karnevals Club oder die Elsterberger Karnevalisten. Alle haben sich viel Gedanken um die neue Saison gemacht und können bunte Programme bieten, wo man keines als das Beste küren mag. Jeder Verein hat seine einzigartigen Auftritte und sogar ihre Eigenheiten, was die Termine für die Veranstaltungen angeht.

Auf dem Weg zum karnevalistischen Rathaussturm in Plauen, Bildrechte: Sabine Wolfram
Bewegungsfreudige Männer in Mühltroff

Die Bewegungstalente Blau-Weiß-Mühltroff sind ein Garant für junge, konditionsstarke Männer. Die Herren haben schon einige Titel mit ihren Choreographien gewinnen können. Unter anderem konnten sie den Elstertanzpokal mehrmals mit nach Mühltroff nehmen. Damit waren sie jeweils das tollste Männerballett im Vogtland.
Doch die Mühltroffer Jungs sind nicht das typische, karnevalistische Männerballett. Ihre Show ist nicht von ungeschickten Bewegungen dominiert. Im Gegenteil, die Bewegungstalente zeigen Rhythmus, Schnelligkeit und Akrobatik bei ihrem Auftritt.

Leubnitzer Fasching nach dem Fasching


In Leubnitz feiert man den Fasching erst am Wochenende nach dem Aschermittwoch. Doch nicht nur das ist eine Besonderheit in dem Ort der Rosenbach-Gemeinde. Denn die Leubnitzer haben gar keinen Faschingsverein. Dort organisiert der Sportverein die Veranstaltung, gibt ein Motto aus und jeder Leubnitzer darf sich im Programm einbringen. Ob das nun andere Vereine, wie der Dorfclub ist oder einfach nur Nachbarn, die einen Auftritt einstudiert haben, ist dabei nicht wichtig. Es geht den Leubnitzern um den Spaß am Fasching ohne extra einen Verein deswegen haben zu müssen.


Jocketaer treten nicht nur zum Fasching auf

Eine kleine Hochburg in Sachen Fasching ist Jocketa an der Talsperre Pöhl. Dort treten die Narren aber nicht nur zur Faschingszeit auf. Sie haben unter anderem den 30. April als festen Termin im Kalender stehen. Denn zum Hexenfeuer hilft das Männerballett den Feuerwehrleuten beim Maibaumaufstellen. Aber auch die Plauener Sternquell-Brauerei hat den Faschingsverein schon öfter für das Brauereifest eingeladen.

Elstertanzspektakel

Die goldene Elster ist der Pokal für die tanzenden Männer während der 5. Jahreszeit. Ausrichter dieser Veranstaltung ist der DCC Weischlitz. Beim Elstertanzspektakel wird das beste Männerballett im Vogtland gekürt. Die Jury besteht aus Mitgliedern der teilnehmenden Vereine. Wobei man nie für den eigenen Verein die Stimme abgeben darf. Auch diese Veranstaltung findet am Samstag nach dem Aschermittwoch statt. Vorher haben die wenigsten Vereine die Zeit einer solchen Einladung zu folgen. Und an diesem Samstag darf offiziell das letzte Mal die Faschingsuniform getragen werden, bevor sie zum 11.11. wieder im Schrank verschwindet.

Großer Faschingsumzug in Plauen

Am Faschingssonntag ist der große Faschingsumzug in Plauen. An verschiedenen Stellen entlang der Strecke wird der Umzug moderiert und endet mit einer großen Party aller teilnehmenden Vereine und Schaulustigen auf dem Altmarkt. Die Vereine lassen sich dazu in jedem Jahr einen tollen Mottowagen herrichten. Organisiert wird der Umzug vom VVC, der auch den Marschallwagen stellt. Wer mitmachen möchte, kann sich an den VVC wenden.

Donnerstag, 9. November 2017

Wie pflegt man einen Weihnachtskaktus?

Bildrechte: Sabine Wolfram, Plauen
Jedes Jahr, so ab Ende Oktober, sieht man sie wieder in den Geschäften. Den Weihnachtskaktus oder Schlumbergera. Reichlich Blütenknospen zieren diese beliebte Zimmerpflanze und selten kann man da schon erkennen, welche Farbe die Blüte einmal haben wird. Trotzdem ist der Weihnachtskaktus sehr beliegt, auch wenn er sich mit der Blüte nicht unbedingt an die Jahreszeiten hält.

Woher stammt der Weihnachtskaktus?
 
Der Weihnachtskaktus in seiner Urform stammt aus dem Regenwald. Dort siedeln sie verhältnismäßig hoch in den Astgabeln von Bäumen. Dabei sind sie aber keine Aufsitzerpflanzen, sondern wurzeln in den Humusansammlungen der Astgabeln. Und es gibt es nur wenige Arten dieser Pflanze.

In unseren Wohnzimmern werden sogenannte Hybriden kultiviert. Also Zuchtformen, welche man in der Natur nicht findet. Man kann die Schlumbergera in der Fensterbank pflegen, aber auch als Hängepflanzen gedeihen lassen. Die Triebe können bis zu 40 cm lang werden, was man bei älteren Exemplaren erreichen kann. Ein Blattglied erreicht dabei eine Länge bis 5 cm und in der Breite bis 3 cm.
Reichliche Blüte

Die Schlumbergera ist ein Winterblüher. Die Pflanze bildet fast unmerklich unzählige kleine Knospen, die sich unterschiedlich schnell entwickeln. Auch wenn die einzelne Blüte nur wenige Tage ihre Pracht entfaltet, so blüht unser Weihnachtskaktus über mehrere Wochen, da immer wieder neue Knospen aufgehen. In dieser Zeit sind unsere Schlumbergera sehr empfindlich. Standortwechsel, Zugluft oder Trockenheit vertragen sie gar nicht und werfen dabei oft die Blütenknospen ab.
 
Gewünschte Bedingungen
 
Pralle Sonne mögen diese Pflanzen gar nicht. Ein Fenster an der Südseite ist daher ungeeignet oder man muss für einen Sonnenschutz sorgen. Während der Entwicklung der Knospen ist auch künstliches Licht zu vermeiden. Daher ist der Weihnachtskaktus eher nicht für das Wohnzimmer geeignet. Man sollte sie in Räumen kultivieren, die abends wenig bis gar nicht beleuchtet sind. Bei mir sind das vor allem das Schlafzimmer und das Bad. Dort stehen auch meine Weihnachtskakteen und sie belohnen mich mit einer reichlichen Blüte in jedem Winter. Mag man seine Pflanze doch im Wohnzimmer pflegen, so sollte sie mit einer lichtundurchlässigen Folie für dem künstlichen Licht am Abend geschützt werden.
 
Bildrechte: Sabine Wolfram, Plauen
In diversen Ratgebern wird gern empfohlen, dass die Schlumbergera nur nach der Blütezeit eine Ruhepause benötigt und dann weniger gegossen wird. Aus Erfahrung meiner Pflanzen und auch im Bekanntenkreis gedeihen sie am besten, wenn man ab und an mal das Gießen vergisst. Dann trocknet zwar der Wurzelballen komplett aus, aber den Pflanzen schadet es nicht. Im Gegenteil, sie belohnen mit neuen Blütenknospen nach kurzer Zeit. So dass meine Weihnachtskakteen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr blühen.
 
Neue Pflanzen ziehen
 
Was so schön blüht will man auch vermehren. Das geht bei einem Weihnachtskaktus sehr einfach. Man nimmer einfach Blattglieder ab. Ich selbst nehme einzelne Glieder und setze sie in einen kleinen Blumentopf mit normaler Erde aus dem Supermarkt. Man muss dabei nur aufpassen, dass der Steckling nicht umfallen kann. Nun wenig Geduld haben, die Erde mäßig feucht halten und nach 4 bis 5 Wochen wird man die ersten neuen Triebe erkennen können. Allerdings habe ich es schon erlebt, dass anstatt eines neuen Blattgliedes schon eine Blüte kam. Die neuen Blattglieder kamen dann erst später.
 
Da ein Weihnachtskaktus keinen großen Wurzelballen bildet, muss man ihn auch nicht in größeren Töpfen kultivieren. Selbst gezogene Pflanzen bleiben bei mir meist 3 bis 4 Jahre in einem kleinen Zuchttopf mit einem Durchmesser von 5 cm. Später reichen Töpfe mit 8 bis 10 cm Durchmesser, wobei man dann auch nur die alte Erde aus dem Wurzelballen entfernt und mit frischer Erde auffüllt.
Laut Ratgebern soll man auch alle zwei Wochen leicht düngern. Pflanzendünger bekommen meine Zimmerpflanzen nie. Trotzdem belohnen sie mich mit einem üppigen Wachstum  und bei Blühpflanzen auch mit einer reichlichen Blüte.